2. Juni 2010

Akupunkturwirkung bewiesen

Akupunktur entschlüsselt
Die Nadel wirkt. Und wie?
Maiken Nedergaard und ihr Team berichten über ihre
Forschung der schmerzlindernden Wirkung von Aku-
punktur. Sie weisen nach, wi
e Akupunktur auf der
Molekularen Ebene wirkt.

Vor, während und nach der Behandlung untersuchten
sie dabei zum einen, wie stark die Tiere auf standardi-
sierte sanfte Berührungen oder Wärmereize an der
entzündeten Pfote reagierten. Zum anderen maßen sie
in der Gewebs-flüssigkeit die Gehalte des Schmerz-
hemmers Adenosin.

Sowohl die physische als auch die biochemische Reak-
tion der Mäuse war eindeutig: Durch die Akupunkturbe-
handlung stieg die Adenosinproduktion schlagartig um
das 24-Fache an und die Schmerzen wurden deutlich
gelindert, allerdings nur dann, wenn die Nadeln regel-
mäßig gedreht wurden. Bei Vergleichtesten mit Mäusen
bei denen die Forscher die Andockstellen für Adenosin
ausgeschaltet hatten, zeigte sich keine Wirkung der
Akupunktur.

Bisher war die Wirkung von Akupunktur auf das zentra-
le Nervensystem getestet worden. Auch hier wurde fest-
gestellt, das der Ausstoß von schmerzlindernden Sub-
stanzen, den Endorphinen gesteigert wurde.

Weiter wurde die Akupunkturbehandlung in Kombina-
tion mit dem Wirkstoff Deoxycoformycin, der in der Krebs-
therapie verwendet wird getestet. Mit Erfolg: Der Adeno-
singehalt im Gewebe verdreifachte sich ebenso wie die
Dauer der schmerzlindernden Wirkung.

Quelle: Maiken Nedergaard (University of Rochester
Medical Center) et al.: Nature Neuroscience,
Onlineveröffentlichung, doi:10.1038/nn.2562

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